Zahniportal-Blog
Amalgam, ja oder nein?
Hallo ihr Lieben,
Ich hoffe ihr habt trotz dem wunderschönen Winterwetter und den Klausuren noch Lust auf ein bisschen Zahnmedizin per Blogpost.
Heute habe ich bei meinem typischen Frühstück ( Kaffee, Müsli und IPad) mal wieder die News gecheckt und bin dabei auch auf etwas zahnmedizinisches gestoßen:
Es soll laut diversen Artikeln (den Link vom Spiegel-Online Artikel, den ich gelesen habe, steht weiter unten) ab 1. Juli 2018 Amalgam bei Schwangeren und Kindern nur noch in absoluten Ausnahmefällen verwendet werden.
(Spiegel Artikel: www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/amalgam-ab-juli-2018-nicht-mehr-bei-schwangeren-und-kindern-a-1125008.html )
Klar, Amalgam ist wohl eines der heißumstrittensten Themen in der Zahnheilkunde. Während die Amalgamfüllung im Seitenzahnbereich noch eine Kassenleistung ist, also der gesetzlich versicherte Patient keine Zuzahlungen leisten muss, diskutieren mehrere Gruppierungen über die gesundheitsschädliche Wirkung von Amalgam.
Dabei ist aber auch zu erwähnen, dass es nur sehr wenige Menschen gibt, die wirklich eine Quecksilberallergie haben und es auch keine eindeutigen Beweise für den gesundheitlichen Schaden durch eine Amalgamfüllung gibt.
Außerdem berichten sehr viele Zahnärzte der alten Schule, dass Amalgam wohl eins der besten Füllungsmaterialien von der Verarbeitung (kein Kofferdam benötigt, stopfbar, große Füllungen möglich) und der Lebensdauer war und ist, denn einige Amalgamfüllungen halten auch locker 15 Jahre.
Für uns Zahnis von heute ist Amalgam, gerade in der Uni, eher Neuland als alt bekannt.
An meiner Uni legen wir gar keine Amalgamfüllungen mehr, ich selbst habe auch im Phantomkurs nie eine Amalgamfüllung gelegt. Eigentlich erschreckend, denn wenn eine Praxis (in der ich mal nach dem Studium anfangen würde zu arbeiten) Amalgamfüllungen anbieten würde, müsste ich es quasi am Patienten selbst als Neuland begehen.
Für mich - der auch die Ästhetik sehr wichtig ist- sind Amalgamfüllungen nicht das absolute Highlight, und meine Patienten im Behandlungskurs haben sich auch schon teilweise ihre Amalgamfüllungen durch Kunststofffüllungen ersetzen lassen.
Mich würde jetzt aber mal interessieren, ob ihr an euren Unis Amalgamfüllungen lernt zu legen oder auch am Patienten legt?
Verschneite Grüße,
eure Zahnfee