Zahniportal-Blog
Auf den Mund geschaut: Wieso mir die Kolumbianische Krawatte etwas zum Hals raushängt.
Ich würde lieber zehn Mal entführt werden (muss eh mal abnehmen) als mir dieses Ding anzulegen. Wie häßlich muss dieser Schlips also eigentlich sein? Nun, es ist schon eine sehr häßliche Angelegenheit.
Die Kolumbianische Krawatte ist eine sagenumwobene Folter- und Hinrichtungsmethode des organisierten Verbrechens für Plaudertaschen. Dabei wird ein waagrechter, tiefer Kehlenschnitt ausgeführt, durch welchen die Zunge nach innen geklappt nach anterior hindurch gezogen wird. Am Ende sieht man also aus wie ein untoter Bankkaufmann. Also, man sieht aus wie ein Bankkaufmann.
Als Krawatte zwar nicht schön anzusehen, aber immerhin handgemacht. Eine FairTrade®-Zertifizierung wird aber wohl kaum drin sein, auch wenn das Ding volle Kanne Bio ist. Immerhin muss man die sich nicht selbst binden.
Sollte man sich also für eine dieser Krawatten in Kolumbien entscheiden, würden man dann trotz aller Bemühungen etwas auffallen. Und umfallen.
Zur allgemeinen Erleichterung – und mit Sicherheit auch ein bisschen Enttäuschung – muss erwähnt werden, dass es sich bei diesem Schlips des Grauens wohl nur um einen urbanen Mythos handelt. Es gibt von dieser Tötungssmethode keinen verifizierbaren Fall in der internationalen Kriminalgeschichte. Und anatomisch betrachtet ist dieses Spektakel auch nicht wirklich denkbar. Wobei, da müsste man doch nochmal nachts in den Anatomiesaal schleichen und das ausprobieren. Freiwillige vor?!
Das europäische Pendant dazu ist übrigens die Sizilianische Krawatte. Klingt auf jeden Fall schon mal stilvoller.
Als Teutone sollte ich also lieber bei der gleichsam gefürchteten Deutschen Sockensandale bleiben – denn die ist immerhin nur für alle anderen eine Folter!
Weise Grüße,
Moritz