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Zahniportal-Blog

Die Absage

Nun hatte ich es schon einmal angesprochen, dass ich bereits eine Zusage für das Studium hatte und es ablehnte. Ich will euch sagen wie es dazu kam.

 

Fleißig und hoffnungsvoll bewarb ich mich jedes halbe Jahr nach dem Abitur bis ich merkte, dass es sinnlos war. Wenn die einzige Chance auf einen Studienplatz die ist, über Wartesemester ausgewählt zu werden, muss man logischerweise auch warten, bis die Auswahlgrenze erreicht ist. Natürlich hab ich es verstanden, aber nicht akzeptiert. Es gab immer Gründe, mochten diese noch so unlogisch sein, warum ich einen Platz bekommen sollte, ja gar verdiente.

 

Ich bewarb mich also regelmäßig. Zunächst für Humanmedizin, anschließend für Zahnmedizin.

 

Erst vor einem Jahr versuchte ich es erneut, weil ich wusste, dass die notwendigen Wartesemester (11) bereits erreicht sein würden. Ohne weiter darüber nachzudenken ging ich wieder meiner Arbeit nach, denn ich fand Gefallen an ihr. Zum ersten Mal sogar sehr. In einem Hotel mit dem wohl unkonventionellsten Chef überhaupt, arbeitete ich mitunter 250 Stunden im Monat. Von Rezeptionsarbeit über Verkauf und Personalführung war so ziemlich alles dabei. Doch mehr dazu ein andermal.

 

Wenn man arbeitet vergeht die Zeit wie im Flug.

 

Und eh ich mich versah, war es Februar 2012. Eines Tages rief mich meine Mutter an. Ihre Stimme klang ganz aufgeregt. Sie sagte, sie hätte eine Nachricht für mich, die mich sicher freuen würde. In meinem Kopf begann es zu rattern. Ich bekomm mehr Geld? Nein, davon kann sie nichts wissen. Meine Freundin will mich überraschen? Warum sollte sie davon zuerst erfahren? Wann kommen nochmal die Bescheide für den Studienplatz? Bingo! „DU HAST EINE ZUSAGE“, rief sie aufgeregt und fügte hinzu „Für die einzige Uni, die du als Wunsch angegeben hast.“ Dann folgte langes Schweigen. Sie merkte, dass ich mich sonderlich freute. Es ratterte erneut. Hier ein kleiner Auszug…

 

Anschließend legte ich den Hörer auf und vergaß worüber wir gesprochen hatten.

 

Studienplatz annehmen oder absagen?

 

Die folgenden Tage verbrachte ich damit, das Pro und das Contra einer solchen Entscheidung abzuwägen. Überhaupt die Entscheidungsfindung stellte eine riesige Herausforderung an sich dar, bei der ich immer wieder eines feststellen musste: Bei der Fülle an Gesprächen, die ich mit Freundin, Eltern, Verwandten und Freunden führte, wurde eines deutlich: Eine solche Entscheidung kann mir keiner abnehmen. Es gibt keine Tipps, keine Ratschläge.

 

Dann bekam ich die Essenz der Weisheit durch einen sehr geschätzten Menschen mit auf den Weg, der mir sagte: Bei schwierigen und komplexen Problemen kann man Gespräche führen, Listen mit Pro und Contras aufstellen oder eine Münze werfen. Die meiste Hilfe wird dir aber sein, wenn du in dich gehst und dich fragst: Was war der erste Gedanke, den ich hatte, als ich die Nachricht bekam.

 

Der Groschen war gefallen. Meine Zeit war noch nicht gekommen.