Zahniportal-Blog
Ich melde mich zurück….
Ich musste gerade erschrocken feststellen wie lange es doch jetzt schon her ist, dass ich mich bei euch gemeldet habe. Die Zeit ist verflogen und ich wundere mich, dass es jetzt schon Ende Oktober ist, aber es ist auch viel in den letzten Monaten passiert.
Anfang September stand ich noch vor dem Projekt „Physikum“ und bekam schon bei dem kleinsten Gedanken an die erste Prüfung Bauchschmerzen, auch wenn ich wusste, dass ich mich gut darauf vorbereitet habe und noch ein paar Tage Zeit waren. Mit dem Wissen, genügend Zeit zu haben, konnte ich mich in Ruhe auf Biochemie, Physiologie und Anatomie vorbereiten. Allerdings muss ich im Nachhinein sagen, dass ich diese Sache hätte „härter“ angehen müssen. Wenn man keinen Druck hat, und ich denke das geht so gut wie jedem so, verfällt man leicht in eine etwas flüchtige Arbeitsweise. Zwei Wochen vor der ersten Prüfung überkam mich dann doch die Erkenntnis, dass ich nicht halb so gut vorbereitet bin wie ich gerne sein würde. Von da an, fingen für die nächsten 7 Wochen 15-Stunden-Schichten täglich (und das ist wirklich nicht übertrieben.. ) in der Bibliothek an, und ich bin echt froh, dass es vorbei ist… Bücher welzen, Themen mit Kommilitonen durchsprechen, gegenseitig abfragen, keine große Zeit für Essen verlieren, Kaffee, Kaffee, Kaffee…. Und Energydrinks… Ich muss zugeben, meine Essgewohnheiten haben sich in den Wochen dramatisch verschlechtert und geschlafen wurde auch nur das nötigste… ganz abgesehen davon, dass der Schlaf vor Aufregung vor der nächsten Prüfung sehr unruhig war.
Aufregung – ohne euch irgendwie Angst machen zu wollen, und ich glaube, das ist einfach auch typabhängig, aber ich hatte vor Prüfungen noch niemals so viel Angst wie dieses Mal in dem 4-wöchigem Physikum. Als ich damals noch zur Schule ging und auch in der Ausbildung, hatte ich niemals Stress wegen einer Prüfung. Ob ich nun gut oder schlecht vorbereitet war, ich war meistens seelenruhig in eine Prüfung reingegangen. Seit ich studiere, und genauer, seit ich direkt im ersten Semester in Chemie durchgefallen bin, habe ich eine extreme Angst vor Prüfungen entwickelt. Auch wenn ich seitdem alle Prüfungen im ersten Schritt bestanden habe, habe ich kurz vor der Prüfung schon fast Panikattacken, die erst dann ein wenig abklingen, wenn die Prüfungssituation anfängt und ich mich mittendrin befinde. Aber auch da bin ich alles andere als entspannt. Ich denke eine gewisse Adrenalinausschüttung in der Prüfungssituation ist ganz gut und hilfreich, es darf nur einen selbst nicht so sehr aus dem Konzept bringen, dass es einem den roten Faden durchschneidet. Vor unserer ersten Prüfung, Anatomie, waren wir alle extrem aufgeregt, das beruhigte mich sogar ein wenig im ersten Moment, machte aber die Situation beim Warten fast unerträglich, da ich das Gefühl hatte, dass sich die Aufregung von mir mit den anderen 3 Leuten, die in meiner Physikums-Gruppe waren, aufschaukelte.
Und jetzt, nachdem das Physikum auch nun 4 Wochen entfernt ist, muss ich sagen: Es war halb so schlimm. Trotzdem, wiederholen möchte ich das Ganze nicht und muss es auch zum Glück nicht, denn ich habe alle Prüfungen, zu denen ich in weiteren Beiträgen, die jetzt nicht mehr so lange auf sich warten lassen werden (versprochen! ;) ), mehr Berichten werde! Außerdem werde ich euch erzählen warum es jetzt in meinem eigentlich 1. Klinischen Semester erst einmal nicht weiter geht…
Wie sieht es bei euch aus? Geht ihr seelenruhig in Prüfungen rein? Habt ihr Panik vor Prüfungen oder einfach nur eine gesunde Einstellung dazu? Habt ihr Strategien eure Aufregung zu senken oder braucht ihr vielleicht bewusst ein bestimmtes Level an Aufregung, um eure Leistung best möglich abrufen zu können?
LG, euer Pierre!