Zahniportal-Blog
Roboter in der Zahnmedizin
Hallo ihr Lieben,
Es ist eigentlich verrückt, wenn man darüber nachdenkt: Da studieren wir eine gefühlte Ewigkeit, bilden uns immer weiter fort und zu guter letzt inseriert ein Roboter die Implantate oder exkaviert und legt die Füllung?
Was sich jetzt sehr vage und subtil anhört, ist aber schon in Einzelfällen Realität:
Ende September 2017 hat in China erstmals - unter Aufsicht von Zahnärzten und Entwicklern - ein Roboter einem Patienten zwei Implantate gesetzt. Nur eine Stunde benötigte der Roboter dafür. Der Roboter soll dem Zahnärztemangel entgegenwirken und eine Implantation für mehr Patienten im kürzeren Zeitraum ermöglichen. Hier gibts das Ganze nochmal zum Nachlesen inkl. Youtube-Video zum Ablauf der Implantatinsertion:
www.zm-online.de/news/zahnmedizin/roboter-setzt-zwei-implantate/
Denkt man jetzt, diese beschriebenen Dinge würden in Deutschland sowieso nicht passieren, dann könnten einen folgende Zahlen aufwecken:
Laut einer Umfrage würden sich etwa 43 % der Patienten in Deutschland von einem Roboter behandeln lassen. Das ist fast jeder 2. Patient.
So lange der Patient ein gutes Behandlungsergebnis erwarten kann, wäre er bereit sich von einem Roboter behandeln zu lassen.
Klar, die Roboter sind noch längst nicht ausgereift und die Anleitung und Aufsicht liegt noch in unserer Hand als (zukünftige) Zahnärzte. Dennoch kann und sollte man nicht vor jenen Entwicklungen die Augen verschließen. In Zukunft werden wohl immer mehr neue Technologien auf den Markt kommen. Ob diese zukunftsfähig sind bleibt abzuwarten.
Ich selbst kann mir momentan nicht vorstellen mich von einem Roboter behandeln lassen zu wollen. Der persönliche Kontakt zwischen Patient und Behandler ist mir sowohl von der Behandler- als auch von der Patientenseite aus gesehen viel zu wichtig. Ich möchte gern als Patient das Gefühl haben, dass ich individuell betreut werde, dass der Behandler spezifisch auf meine Situation eingehen kann.
Genau das versuche ich auch meinen Patienten als Behandler im Studentenkurs zu ermöglichen.
Hinsichtlich der Fokussierung auf einen Patienten während der Behandlung werden wir auch so gut ausgebildet, dass ich mir (momentan) noch nicht vorstellen kann, dass ein Roboter solche Aufgaben erfüllen kann.
Dennoch, in Zukunft können vielleicht manche Abläufe durch die modernen Technologien vereinfacht werden - sowohl für Patient als auch für den Behandler.
Neue Technologien sind auch in der digitalen Zahnmedizin wichtig, deshalb möchte ich euch in meinem nächsten Artikel berichten, wie viel wir Studenten während dem Studium eigentlich von der digitalen Zahnmedizin erlernen.
Bis bald, eure Zahnfee.