Zahniportal-Blog
Zwei Examen in einem Jahr
Das Jahr 2021 bietet aber ein Licht am Horizont: ab Juli darf ich endlich mein Staatsexamen machen, und nach nur 5 Monaten mit 16 teils wochenlangen Prüfungen darf ich mich endlich Zahnarzt nennen – und für tot erklären lassen. Ich werde ausgebrannter sein als die amerikanische Demokratie.
Das Schlimmste ist: die Frau meines Herzens, mit der ich auch eine Wohnung teile, wird ebenfalls dieses Jahr fertig. Allerdings kurz vor mir – das heißt, unserem Haushalt stehen rund 10 Monate Staatsexamen bevor. Bei uns wird's aussehen wie im Capitol der USA (das war ja wohl newsworthy genug für zwei Referenzen!).
Es wird interessant , wie wir mit diesem strapaziösen Endgame umgehen werden – in einer Zeit, in der jeden Tag neue Nachrichten einprasseln und unsere Arbeit in der Zahnklink beeinträchtigen können. Heute Morgen musste ich tatsächlich – wenngleich ungern – meinen Patienten vor der Behandlung aus dem Wartezimmer verabschieden, weil er Schnupfensymptome zeigte. Es waren draußen -5 Grad, natürlich schnieft man da, aber: Seine Nase ist gelaufen, und meine Behandlung damit auch. Und diese Patienten-Leistung muss ich nun irgendwie ersetzen. Danke, Merkel/Spahn/Xi Jinping/Wendler und natürlich Obama!
Nun ist ca. ein Monat vor Prüfungsbeginn des Frühjahr-Examens meiner Freundin immer noch offen, ob am Patienten oder aber am Phantomkopf gearbeitet wird. Planungsunsicherheit macht die wichtigste Prüfung des Studiums nicht wirklich einfacher. Ich plädiere ja immer noch auf ein Not-Examen wie 1945. Hat Merkel nicht gesagt, dies sei die schwierigste Herausforderung seit dem 2. Weltkrieg? I made my case.
Es bleibt aber ein Lichtblick: egal was passiert, Dezember 2021 sollten wir beide dieses Studium hinter uns haben. Und wenn es uns das alles bis auf die Knochen runtergenagt hat – wir wollten eh unsere Bulimie-Lern-Pfunde verlieren.
Weise Grüße,
Moritz