Referentenentwurf zur neuen ZApprO: Verbesserungspotenzial nutzen
Positiv werten die Studierenden zudem die neuen Regelungen zu Digitalisierung und Inklusion: Die Erweiterung des so genannten Nachteilsausgleichs in Prüfungen (§ 22 ZApprO) etwa sei „ein wichtiger und richtiger Schritt“ in Richtung Inklusion von Menschen mit Behinderung, kommentierte StuPa-Vorstandsmitglied Jasmin Mansournia. Erfreut zeigte sich das StuPa über die feste Etablierung digitaler Lehrmethoden. Dilara Arslan, die im StuPa die Projektgruppe Digitalisierung leitet, sagte dazu: „Gerade die Erfahrungen aus der Lehre unter Pandemiebedingungen haben die Digitalisierung im Zahnmedizinstudium vorangebracht. Diese nun in der Approbationsordnung zu verschriften, ist ebenso zeitgemäß wie notwendig.“
Das StuPa sieht jedoch auch Schwachstellen. So lasse die neue ZApprO eine klare Regelung im Falle von Patientenmangel im Staatsexamen vermissen: „Die bislang übliche Auslegung, dass ein Fernbleiben von Patientinnen und Patienten einem Fehlversuch bzw. einem Prüfungsversagen gleichkommt, bedarf dringend einer adäquaten Nachjustierung“, erläuterte Dunkel. Ein weiteres Defizit in der Ausbildung für den manuell besonders anspruchsvollen zahnmedizinischen Beruf sieht die Studierendenvertretung in der Kürzung zahntechnischer Inhalte in der Vorklinik. Zudem fehle der neuen ZApprO (§ 15) eine klare Regelung zur Umsetzung der Praxisfamulaturen.
Dunkel resümierte: „Wir wünschen uns eine ZApprO, die praxisorientiert und studierendengerecht ausgerichtet und für die Universitäten ohne große Komplikationen umsetzbar ist. Die aktuellen Ansätze im Referentenentwurf sind gut – aber noch ausbaufähig.“
Das FVDZ Studierendenparlament (StuPa) ist mit mehr als 6.000 Mitgliedern eine der größten unabhängigen Interessenvertretungen der Zahnmedizin-Studierenden in Deutschland. Das StuPa bündelt und formuliert die Anliegen der Studierenden in gemeinsamen Sitzungen und Projektgruppen. Es engagiert sich für vergleichbare Studienbedingungen an allen Standorten und für einen offenen Informationsaustausch zwischen den Universitäten. Es setzt sich zudem für klare Ziele bei der Umsetzung der digitalen Lehre und eine umweltfreundliche Zahnmedizin ein und sorgt für Transparenz bei den Bedingungen eines Auslandsstudiums. Im Studierendenparlament geben Studierende Studierenden eine starke Stimme!