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Stress, Vergesslichkeit, keine Zeit - Deutschland trinkt zu wenig

Bild: Pexels / Daria Shevtsova

Noch eben schnell die Präsentation vorbereiten, zwischendurch die Mails checken und in zehn Minuten ist schon das nächste Meeting: Der Arbeitsalltag vieler Menschen ist stressig. Dabei kommen wichtige Grundbedürfnisse zu kurz, auch das Trinken. Rund die Hälfte der Berufstätigen vergisst bei Stress die Flüssigkeitszufuhr (52 Prozent). Das zeigt die Forsa-Studie "Trink Was(ser), Deutschland!" im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK), die heute veröffentlicht wird.

Besonders Frauen sind Trinkmuffel

Insbesondere den Frauen fällt es schwer, ihren Wasserbedarf ausreichend zu decken. So hat laut Studie jede dritte Frau im Job Probleme, genug zu trinken (32 Prozent), bei den Männern ist es nur jeder Fünfte (18 Prozent). Neben Stress nannten die berufstätigen Befragten als weitere Gründe für den "Wassermangel" Vergesslichkeit (77 Prozent), keine Zeit (56 Prozent), keinen Durst (45 Prozent) und zu hohen Aufwand, der mit dem Gang zur Toilette verbunden ist (17 Prozent) bzw. keine Toilette in der Nähe (13 Prozent).

Gut und günstig: Leitungswasser als Durstlöscher

"Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt als Richtwert eine tägliche Trinkmenge von 1,5 bis 2,5 Litern Flüssigkeit", erklärt Wiebke Arps aus dem Gesundheitsmanagement der TK. "Schon ein geringer Wassermangel im Körper kann zu gesundheitlichen Einschränkungen, Erschöpfung und mangelnder Konzentrationsfähigkeit führen." Im beruflichen Kontext seien daher auch die Arbeitgeber gefragt, ausreichendes und regelmäßiges Trinken zum Thema zu machen. "Das muss nicht immer der Wasserspender auf dem Flur sein. Unser Leitungswasser ist ein hervorragender Durstlöscher - und die Qualität stimmt auch", so Arps.

Über den ganzen Tag verteilt trinken – nicht nur zu den Mahlzeiten

Die Tendenz, bei Stress weniger zu trinken, hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Bereits 2010 hat die TK eine Studie zu den Trinkgewohnheiten der Menschen in Deutschland durchgeführt. Damals gaben noch 34 Prozent der Befragten an, bei Stress weniger zu trinken. In der aktuellen Auswertung sind es bereits 45 Prozent: ein Anstieg von elf Prozentpunkten. "Das Empfinden von Stress und Hektik ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Das spiegelt sich offensichtlich auch im Trinkverhalten", erklärt Arps. Sie rät: "Am besten trinkt man regelmäßig über den ganzen Tag verteilt kleinere Mengen. Wer nur zu den Mahlzeiten Flüssigkeit zu sich nimmt, trinkt eindeutig zu wenig."

Regionale Unterschiede: Nordrhein-Westfalen trinkt am wenigsten

Die Studie zeigt auch: Beim Trinkverhalten zeigen sich deutliche regionale Unterschiede. Am häufigsten wird in den nordwestdeutschen Bundesländern die empfohlene Trinkmenge von mindestens 1,5 Litern nicht erreicht. Schlusslicht im Ranking ist dabei Nordrhein-Westfalen. Hier gelingt es nur 61 Prozent der Menschen, genug zu trinken. Wesentlich trinkfreudiger sind die Menschen im Süden und im Osten Deutschlands. Die Menschen in Bayern und Baden-Württemberg kommen am häufigsten auf die empfohlene Trinkmenge von 1,5 bis 2,5 Litern pro Tag (73 bzw. 74 Prozent).

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