Studierende üben empathische Gesprächsführung
Von der didaktischen Planung über die Organisation und die Einbindung der Schauspielgesprächspartnerinnen und -gesprächspartnern bis hin zur technischen Umsetzung werden die Dozierenden von der Zentralstelle begleitet und supervidiert. Die Arbeitsgruppe bringt hier ihre langjährigen Erfahrungen in der Arbeit mit Schauspielpatientinnen und
-patienten in den Gesprächsführungskursen der Humanmedizin ein.
Die Pilotveranstaltungen in der Zahnmedizin und der Veterinärmedizin in diesem Wintersemester waren ein Erfolg. „Die Studierenden sind begeistert, auch wenn es zunächst für den Einzelnen etwas Überwindung kostet, sich dem simulierten Gespräch vor laufender Kamera und den Kommilitoninnen und Kommilitonen zu stellen”, so Prof. Deinzer. Aktuell werden Veranstaltungen im Bereich Pädagogik und Psychologie für das kommende Semester vorbereitet. Auch weitere Bereiche haben ihr Interesse bekundet.
In den Veranstaltungen lernen die Studierenden grundlegende Theorien zur Gesprächsführung kennen und erweitern hierauf basierend ihre eigenen Fertigkeiten. Insbesondere werden sie dafür sensibilisiert, empathisch auf ihre Gesprächspartnerinnen und -partner einzugehen und sie bewusst in weitere Schritte wie zum Beispiel die Behandlungsentscheidung oder die Therapieplanung einzubeziehen.
Die Reflexion eigener und beobachteter Gesprächskompetenzen ist zentraler Bestandteil der Lehrveranstaltungen. Alle Studierenden führen ein Gespräch mit einer Schauspielgesprächspartnerin oder einem -gesprächspartner. Dies wird durch eine Glasscheibe von den Kommilitoninnen und Kommilitonen im Nachbarraum beobachtet und zusätzlich mit einer Kamera aufgenommen. Im Anschluss findet ein sogenanntes 360°-Feedback statt, in dem die gesprächsführenden Studierenden, die Kommilitoninnen und Kommilitonen, die Dozierenden und die Gesprächspartnerinnen und -partner das Gespräch kriteriengeleitet reflektieren.
Ganz bewusst gibt es hier keine Noten – es darf ausprobiert werden, was förderlich für das Gespräch ist und es dürfen auch Fehler gemacht werden. Alle Studierenden lernen durch die Beobachtung der Gespräche und durch die Reflexion der eigenen Gesprächskompetenzen. Diese Erfahrungen kommen den Studierenden im weiteren Studienverlauf und in ihrer zukünftigen beruflichen Praxis zugute.