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Uni Gießen: Neues Ausbildungsprogramm für forschungsaktive Ärztinnen und Ärzte

Die neue DFG-Förderung soll dem wissenschaftlichen Nachwuchs den Weg in die biomedizinische Forschung erleichtern.
Bild: JLU-Pressestelle / Rolf K. Wegst

Die konsequente Nachwuchsförderung der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) trägt weitere Früchte: Um mehr Ärztinnen und Ärzten den Weg in die Forschung zu erleichtern und verlässliche wie attraktive Karrierewege zu schaffen, fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in den nächsten drei Jahren mit rund 2,6 Millionen Euro die Einrichtung eines „Clinician Scientist“-Programms an der JLU. Damit ist Gießen einer von 13 deutschen Universitätsmedizin-Standorten, die in den Genuss der Förderung kommen. Beworben hatten sich 29 Standorte. Klinische Forschung ist für die universitäre Medizin und für jeglichen Fortschritt in der Patientenversorgung unverzichtbar.

Der Erfolg unterstützt die Umsetzung des Personalentwicklungskonzepts, mit dem die JLU im vergangenen Jahr auch im Nachwuchspakt von Bund und Ländern erfolgreich war. JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee gratulierte dem Fachbereich Medizin zu der Einwerbung des Programms und betonte: „Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses liegt uns sehr am Herzen. Es freut mich sehr, dass die Schaffung verlässlicher Karrierewege hier direkt mit der Weiterentwicklung der biomedizinischen Forschung an der JLU verbunden ist.“

Das „Justus Liebig University Giessen Clinician Scientist Program in Biomedical Research” (JLU-CAREER) ist ein gemeinsamer Antrag von Prof. Dr. Andreas Günther (Medizinische Klinik II Pneumologie, Koordination), Prof. Dr. Susanne Herold (Medizinische Klinik II Infektiologie) und Prof. Dr. Till Acker (Institut für Neuropathologie) für den Fachbereich Medizin. Das Programm dient der Verbesserung der Ausbildung des akademischen Nachwuchses in den wissenschaftlichen Kernbereichen „Imbalance von Entzündung und Infektion“, „Krebsentstehung und -progression“ sowie „Organfibrose und Organumbau“ und wird jungen Ärztinnen und Ärzten in der Facharztausbildung ermöglichen, wissenschaftliche Studien in einem geschützten Rahmen durchzuführen.

Damit soll auch dem Nachwuchsmangel in diesem Bereich begegnet werden. Im JLU-CAREER-Programm sind Prinzipien verankert, die der Förderung und Unterstützung des klinisch-wissenschaftlichen Nachwuchses dienen. Dazu gehören neben Mentoring und Supervision eine Sicherstellung der vereinbarten Zeiten in der Forschung, eine beschleunigte klinische Ausbildung und die Vergabe weiterer akademischer Grade bis hin zum renommierten MD/PhD. Ermöglicht wird dies durch die Finanzierung weiterer Ärztinnen und Ärzte, die in den wissenschaftsbedingten Fehlzeiten der „Clinician Scientists“ deren klinische Tätigkeit übernehmen. Mit der Bewilligung ist die 50-prozentige Finanzierung von acht Arztstellen im ersten, 16 im zweiten und 24 im dritten Jahr verbunden. Eine Verlängerung der Förderung für zwei weitere Jahre ist im Rahmen einer Wiederbegutachtung möglich.

Prof. Weidner, Dekan des Fachbereichs Medizin der JLU, freute sich sehr über die neue Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses: „Das Besondere an diesem Programm ist, dass Medizinerinnen und Mediziner ihren wissenschaftlichen Interessen und Projekten nachgehen können, ohne dass Nachteile in der klinischen Ausbildung entstehen. Erarbeitete Grundlagen können für eine spätere Habilitation verwendet werden, wobei die weitere klinische Facharztqualifikation gesichert ist. Damit haben wir ein strukturiertes Programm für die wissenschaftliche Qualifikation unserer Ärzte und Ärztinnen über eine gelegentliche oder zeitbegrenzte Möglichkeit zur experimentellen Arbeit hinaus.“

Prof. Günther betont: „Die in JLU-CAREER verankerten wissenschaftlichen Schwerpunkte knüpfen nahtlos an die Schwerpunkte des Fachbereichs Medizin an, so dass das Programm auch große Chancen auf Synergien und innovative Forschungsansätze eröffnet.“ Prof. Herold fügt hinzu: „Wir können mit dem Programm die Entwicklungschancen des akademischen Nachwuchses deutlich verbessern und damit die Sichtbarkeit des Fachbereichs national wie international erhöhen. Das sollte auch die Rekrutierung hoch qualifizierter Nachwuchskräfte erleichtern.”

Wie Prof. Acker, Prodekan des Fachbereichs Medizin, darüber hinaus verdeutlicht, ist mit dem Programm auch eine bessere Vernetzung der biomedizinischen Institute mit den klinischen Fächern verbunden. „Damit wird auch die Verbindung zwischen Grundlagenforschung und Anwendungsbezug deutlich verbessert.“ 

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