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Vielfalt durch Zusammenarbeit

Die TUM Graduate School fördert Promovierende mit zahlreichen Angeboten.
Bild: A. Heddergott /TUM

Den Doktortitel dürfen in Deutschland traditionell nur Universitäten verleihen. Kooperationen mit Bildungs- und Forschungseinrichtungen und Unternehmen eröffnen aber zusätzliche Wege zur Promotion – auch an der Technischen Universität München (TUM). Über die Chancen und Herausforderungen solcher Kooperationen wird am 6. und 7. September auf einer Tagung an der TUM diskutiert.

Die Betreuung der Doktorarbeit und die Verleihung des Doktortitels liegen in Deutschland bei den Universitäten und gleichgestellten Hochschulen. „Diese Regelung ist richtig und wichtig, um die Qualität der Promotionen zu sichern“, sagt Prof. Hans-Joachim Bungartz, Informatikprofessor an der TUM und Direktor der  TUM Graduate School. Seit 2009 strukturiert diese Promotionen an der TUM, stellt einheitliche Standards TUM-weit sicher und fördert Doktorandinnen und Doktoranden mit zusätzlichen Angeboten.

Neue Möglichkeiten durch Zusammenarbeit mit Fachhochschulen

Zudem kooperiert die TUM bei Promotionen: mit reinen Forschungseinrichtungen wie den Max Planck Instituten oder Helmholtz-Zentren, mit Hochschulen für Angewandte Wissenschaften wie der Hochschule München (HM) und mit Partnern aus der Wirtschaft. „Solche Kooperationen sind wichtig, weil sie zusätzliche attraktive Möglichkeiten für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eröffnen“, sagt Hans-Joachim Bungartz.

TUM und HM haben 2016 ihre Zusammenarbeit bei Verbundpromotionen einheitlich geregelt. Die Vereinbarung folgt dem Modell des Bayerischen Wissenschaftsforums (BayWISS). Promovierende in den Verbundprogrammen werden von Tandems aus Professorinnen und Professoren der beiden Einrichtungen betreut. „Über die Einbindung in die TUM Graduate School und die zusätzliche Betreuung werden talentierte junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren inhaltliche Schwerpunkte besser zu den Themen der Hochschule München passen, optimal bei ihrer Promotion gefördert“, sagt Bungartz.

Dafür, dass im Rahmen dieser Kooperation Doktorarbeiten auf hohem Niveau entstehen, gibt es zahlreiche Beispiele. So wurde etwa Michael Seitz, der im Rahmen der Kooperation zwischen TUM und HM promoviert wurde, für seine Doktorarbeit zur Simulation von Fußgängerströmen 2016 mit dem Joseph-Ströbl-Preis für Verkehrssicherheit ausgezeichnet.

Qualitätssicherung bei Kooperationen mit Unternehmen

Industriekooperationen sind an der TUM auch bei Promotionen eine feste Größe. „Entscheidend ist dabei, dass wir mit Regeln und Qualitätsstandards sicherstellen, dass die Wissenschaft davon profitiert, wenn Menschen, die in Unternehmen forschen, promoviert werden und dass alle in die Strukturen der TUM eingebunden werden. Beispielsweise wird das Thema grundsätzlich von den Betreuerinnen und Betreuern an der Universität festgelegt“, sagt Prof. Bungartz. „So verhindern wir sogenannte Kuckuckseipromotionen, bei denen die Universität ihren guten Namen für ein Projekt mit fraglicher Promotionswürdigkeit hergibt, und einen Missbrauch der Universität als verlängerte Werkbank der Unternehmen.“  2016 hat die TUM in einer Arbeitsgruppe mit anderen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen unter dem Titel ProMUC Leitlinien für Promotionsverfahren in Zusammenarbeit mit diesen Einrichtungen entwickelt.

Solche Regeln werden auch Gegenstand der Diskussion bei der diesjährigen Jahrestagung des Universitätsverbands zur Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland (UniWiND) sein. Die UniWiND-Tagung findet am 6. und 7. September 2018 an der TUM statt. Bei den verschiedenen Veranstaltungen der Tagung, sollen möglichst unterschiedliche Akteure zu Wort kommen. „Bei Promotionen in Kooperation kommt es durchaus vor, dass die verschiedenen Beteiligten unterschiedliche Ziele verfolgen – darin kann ja ein Teil des Reizes liegen“, sagt Prof. Bungartz. „Umso wichtiger ist es, dass sich alle auf gemeinsame Standards einigen.“

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