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Wie sich die psychische Widerstandsfähigkeit in der Corona-Krise stärken lässt

Bild: Pixabay / Razzmatazz0r

Die Corona-Pandemie kann einem aus vielfältigen Gründen aufs Gemüt schlagen – und hat das auch getan, wie eine Studie der Abteilung für Differentielle und Biologische Psychologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) zeigt. Doch es gibt Möglichkeiten, unsere psychische Widerstandskraft in der Krise zu stärken – auch das ist ein Ergebnis der Untersuchung, die Gießener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Kooperation mit einem Team aus Hamburg durchgeführt haben.

Welche Auswirkungen hatten die massiven Einschränkungen während des pandemiebedingten Lockdowns, die allgemeine Verunsicherung und – insbesondere bei den Risikogruppen – auch die Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus auf unser psychisches Wohlergehen? Und wie können wir uns vor den negativen psychischen Folgen der Pandemie schützen? Diesen Fragen sind die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einer Online-Umfrage nachgegangen. Es handelt sich um eine der ersten Studien in Deutschland zu diesem Thema.

Rund die Hälfte der Befragten (50,6 Prozent) zeigte Symptome mindestens einer psychischen Krankheit. Neben einer depressiven Symptomatik waren Gesundheitsangst – die Angst, an einer Krankheit erkrankt zu sein –, Panik- sowie Zwangssymptome wie ständiges wiederholtes Händewaschen besonders deutlich erhöht. Zudem gingen Gesundheitsangst und Panik häufig mit komplettem sozialem Rückzug, der weit über das nötige Social Distancing hinausging, und hortendem Verhalten wie Vorratseinkäufen einher.

Vor den negativen Auswirkungen schützen kann eine starke psychische Widerstandsfähigkeit, die sogenannte Resilienz. In der Studie zeigte sich, dass eine hohe Resilienz das Risiko, Symptome einer psychischen Störung zu entwickeln, um ein Vielfaches verringerte. Einen ähnlichen Effekt hatte es, wenn die Befragten angaben, sich trotz allem auf das Positive im Leben zu fokussieren. „Diese Strategie kann man lernen“, so Dr. Aisha Munk, die Erstautorin der Studie. „Sie ist eine Möglichkeit, sich selbst vor Trübsinn, Fatalismus und Hoffnungslosigkeit zu bewahren – und möglicherweise sogar gestärkt aus der Pandemiesituation hervorzugehen.“

Das Forscherteam hatte von Ende März bis Anfang April, eine Online-Umfrage mit rund 1.000 Personen aus der Allgemeinbevölkerung durchgeführt. Befragt wurden die Menschen bezüglich ihres Verhaltens während der ersten Wochen des Lockdowns. Sie sollten auch angeben, wie sie diese schwierige Situation psychisch verarbeitet und welche Ressourcen zu deren Bewältigung sie zur Verfügung hatten. Stressverarbeitungsstrategien und Resilienz bildeten einen Schwerpunkt der Untersuchung.
Die Studie ist eine Kooperation der Abteilung für Differentielle und Biologische Psychologie an der JLU und der Professur für Differentielle und Persönlichkeitspsychologie der Medical School Hamburg (MSH).

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