Wrigley Prophylaxe Preis 2021: Projekt zur frühen Diagnose von Zähneknirschen
Nächtliches Zähneknirschen führt auf Dauer zu Schäden an den Zähnen. Typisch ist ein erhöhter Abrieb von Zahnhartsubstanz. Ein neuer Test könnte helfen, solche Folgeschäden zu verhindern. Er wurde zur Anwendung in der Praxis entwickelt und soll Zähneknirschen so frühzeitig feststellen, dass Zahnärztinnen und Zahnärzte rechtzeitig gegensteuern können.
Professorin Michelle A. Ommerborn und ihr Team überprüften in einer Kooperation mit Dr. Ralf Schäfer die Qualität des Tests bei 45 Probandinnen und Probanden. Er besteht aus einer hauchdünnen diagnostischen Folie, die individuell für die Zähne gefertigt wird. Diese trugen die Probanden fünf Nächte in Folge, anschließend wurde der Abrieb auf der Folie ausgewertet. Mit diesen Daten bestimmten die Forschenden das Ausmaß des nächtlichen Knirschens. Die Ergebnisse waren positiv: Der Test erwies sich als aussagekräftig, anwenderfreundlich und praxistauglich. „Er könnte in der Zahnmedizin künftig zur rechtzeitigen Schienenanpassung und zur Vorbeugung von Attritionen, das heißt dem Abrieb der harten Zahnsubstanz, genutzt werden“, sagt Professor Ommerborn, „Auch der Einsatz des neuen Verfahrens in der Forschung für die Untersuchung großer Stichproben beispielsweise im Bereich der Versorgungsforschung oder bei methodisch aufwändigen Studien ist geplant.“
Der Wrigley Prophylaxe Preis zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen in der Zahnmedizin. Eine unabhängige Jury aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bewertet Arbeiten aus Forschung und Praxis, die zur Verbesserung der Mundgesundheit beitragen. Vor 27 Jahren wurde er ins Leben gerufen und steht unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ). Stifterin ist die wissenschaftliche Initiative „Wrigley Oral Healthcare Program“, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Zahn- und Mundgesundheit in Deutschland zu verbessern.