Zulassungsverfahren in der Medizin: bvmd und MFT legen Vorschlag für neues Modell vor
Das neue Zweistufenmodell sieht neben der Abiturquote weitere Auswahlkriterien vor. Dabei sollen die bisher bestehenden separaten Quoten für die Abiturbesten, das Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH) und die Wartezeitquote zu einer zentralen deutschlandweiten Auswahlstufe zusammengeführt werden. In einer ersten Auswahlstufe würden neben Abiturnote und Studierfähigkeitstests auch berufspraktische Erfahrungen im medizinnahen Bereich oder ein Freiwilligendienst und sogenannte Situational Judgement Tests (SJT) berücksichtigt werden. Die Summierung dieser vier Kriterien ermöglicht dann eine bundesweite Reihung. Entsprechend dieser Reihung würden 50% der Studienplätze unter Berücksichtigung der Ortspräferenz vergeben werden. Um auch eine Profilbildung der Medizinischen Fakultäten zu ermöglichen, würde in einem zweiten Schritt die andere Hälfte der Studienplätze in einem standortspezifischen Auswahlverfahren vergeben werden. Die Vorabquoten würden unverändert beibehalten werden.
„Das Papier ist ein sinnvoller Vorschlag und entspricht dem politischen Wunsch nach erweiterten Zulassungskriterien. Für die weitere Entwicklung ist es wichtig, mit den politischen Entscheidern ins Gespräch zu kommen und die konkrete Umsetzung zu diskutieren“, kommentiert MFT-Generalsekretär Frank Wissing das Ergebnis.
In der weiteren Diskussion müssen die in Deutschland bereits bestehenden und erprobten Verfahren zusammengeführt und weiterentwickelt werden. Bertram Otto, Bundeskoordinator für Medizinische Ausbildung der bvmd, resümiert: „Ziel unseres vorgeschlagenen Modelles ist ein transparentes und innovatives Auswahlverfahren, das sich an den Bedürfnissen der zukünftigen Generation an Medizinerinnen und Medizinern orientiert.“
Die gemeinsame Stellungnahme ist auf den Webseiten der bvmd und des MFT abrufbar.