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Zur gesellschaftlichen Verantwortung der Universität

Bild: rawpixel.com

Der Senat der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg hat eine Stellungnahme beschlossen, in der sich das Gremium gegen jede Form von Diskriminierung, Intoleranz und Antisemitismus wendet und zugleich die Universität als Ort des offenen Austauschs verteidigt:

Stellungnahme des Senats der Albert-Ludwigs-Universität  zur gesellschaftlichen Verantwortung der Universität

Der Senat der Albert-Ludwigs-Universität tritt klar und unmissverständlich für Pluralität, Weltoffenheit und Toleranz ein. Er wendet sich gegen jede Form von Intoleranz, Antisemitismus, Extremismus, Fremdenfeindlichkeit, Populismus und Rassismus in allen Bereichen der Universität und verteidigt die Universität als Ort des offenen Austauschs und der mutigen Zukunftsentwürfe.

Es gibt Grund zu Bestürzung und Sorge: Am 5. November 2019 hat eine Veranstaltung des Studierendenrats der Universität Freiburg zum Thema „Rechte Szenen im Südwesten – mit Beispielen aus Freiburg“ nicht ungestört stattfinden können. Am selben Tag wurde einem Studierenden unserer Universität in einem Freiburger Fitness-Studio tätlich die Kippa vom Kopf gerissen. Der Senat der Albert-Ludwigs-Universität nimmt dazu folgendermaßen Stellung:

Die Freiheit der Wissenschaft, Liberalität und Toleranz zeichnen die universitäre Gemeinschaft aus. Sie wendet sich gegen jede Form von Intoleranz. Toleranz bedeutet nicht Indifferenz und schließt Widerspruch und Kritik an Meinungsäußerungen keineswegs aus. Die Universität ist Raum des Diskurses über gesellschaftliche Probleme und Herausforderungen. Dabei geht es nicht um Parteilichkeit, sondern um eine aus der Vielfalt der Meinungen gewonnene und wissenschaftlich begründete Position. Vielfalt heißt dabei auch anzuerkennen, dass es unterschiedliche Sichtweisen und Standpunkte gibt.

Die Universität Freiburg und die Menschen, die hier studieren, lehren, forschen oder in Verwaltung und Technik beschäftigt sind, teilen als starke Gemeinschaft freiheitlich-demokratische und weltoffene Grundwerte und setzen sich für diese ein. Im sachorientierten Diskurs stellen sie sich auch solchen Positionen, die ihren eigenen Grundüberzeugungen oder dem universitären Geist der Offenheit widersprechen. Sie reagieren auf Provokation nicht mit Provokation, sondern stellen sich menschenverachtenden Ansichten mit Argumenten entgegen. Die Grenze der Toleranz ist aber da erreicht, wo Veranstaltungen gestört, Personen attackiert oder Ängste von Menschen instrumentalisiert werden.

Vor diesem Hintergrund macht der Senat der Albert-Ludwigs-Universität unmissverständlich deutlich, dass Rassismus, Antisemitismus, jede andere Form der Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit sowie alle Formen rechtswidrigen Handelns an der Universität und gegenüber Mitgliedern der Universität nicht geduldet werden. Darüber hinaus schließt sich der Senat der Albert-Ludwigs-Universität dem Beschluss der HRK vom 19.11.2019 „Kein Platz für Antisemitismus“ an.

Der Senat appelliert an alle Mitglieder der Albert-Ludwigs-Universität, jeder Form der Intoleranz entgegenzutreten und aktiv daran mitzuwirken, dass die Universität ein Ort der Neugier, Offenheit und Pluralität bleibt.

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